G
Die meisten Square und Round Dance Clubs
besitzen ein Gästebuch, in das sich üblicherweise Gäste von anderen
Clubs eintragen, wenn sie entweder den Clubabend besuchen (s. auch Friendship Book) oder an einer vom Club organisierten Tanzveranstaltung (z.B. einem Special Dance) teilnehmen.
Als Gastcuer bezeichnet man den Cuer bzw. das Cuerpaar, das von außerhalb eines Clubs angeworben wird, um für den Clubs auf einem Special Dance oder dem Clubabend zu unterrichten oder zu cuen.
Die GEMA ist die deutsche Verwertungsgesellschaft, die auf der
Grundlage des Urheberrechtswahrnehmungsgesetzes die wirtschaftlichen
Interessen der Urheber von musikalischen Werken (Komponisten,
Textdicher, Musikverleger, Künstler) wahrnimmt und vertritt.
Wird ein Musikstück vervielfältigt, verändert neu aufgenommen oder
öffentlich aufgeführt, dann berührt das die Rechte des Urhebers und
kann prinzipiell nur mit dessen Genehmigung erfolgen. Das bedeutet,
dass der Urheber ein Recht darauf hat, wirtschaftlichen Nutzen aus
seinem Werk zu ziehen und sich die Genehmigung zur Vervielfältigung
oder öffentlichen Aufführung bezahlen zu lassen (Urheberrecht). Die
GEMA nimmt diese Rechte kollektiv für die Urheber wahr, so dass man bei
der GEMA gegen Gebühren das Recht zur Vervielfältigung oder Aufführung
von Musikstücken erwerben kann. Die eingenommenen Gebühren führt die
GEMA dann anteilmäßig an die Urheber (Künstler) im In- und Ausland ab
(abzüglich der Verwaltungskosten). Die GEMA ist also eine
Inkassoorganisation für die Künstler.
In anderen Ländern gibt es ebenfalls vergleichbare Verwertungsgesellschaften z.B. die ASCAP und die BMI in den USA.
Beim Round und Square Dance müssen die Bestimmungen der GEMA genau befolgt werden:
Für die öffentliche Aufführung von Musik an Clubabenden und Tanzveranstaltungen (Jamborees, Special Dances etc.) müssen Gebühren an die GEMA abgeführt werden. Für Mitgliedsclubs der EAASDC
erfolgt die Anmeldung und GEMA-Deckung eines Clubabends pro Woche
automatisch über die EAASDC-Mitgliedschaft und ist im
EAASDC-Mitgliedsbeitrag enthalten. Weitere Clubabende und
Tanzveranstaltungen werden über die EAASDC gesondert angemeldet und
bezahlt. Nicht EAASDC-Mitgliedsvereine wenden sich für die Anmeldung
und Entrichtung der Gebühr direkt an die GEMA.
Es versteht sich von selbst, dass Caller und Cuer keine Raubkopien, sondern nur legale Musikquellen verwenden dürfen (vgl. auch Code of Ethics). Beim Round Dance gibt es legale Special Press Platten
(d.h. ASCAP, BMI oder GEMA Gebühren wurden für die Vervielfältigung vom
Hersteller der Platte bezahlt und die Kopie ist von der entsprechenden
Organisation genehmigt), und solche, die illegal als Raubkopien
gepresst wurden. Leider ist bei der Bestellung einer Special Press
Platte meist nicht klar, um welchen der beiden Fälle es sich handelt.
ECTA Caller und Cuer dürfen unter bestimmten
Bedingungen (u.a. wenn die Musik bzw. die Musikquelle unverändert
aufgenommen wird) von ihren legalen Musikquellen ausnahmsweise eine
Sicherungskopie (z.B. auf MD oder als MP3)
anfertigen und zur Schonung des Origininals auf Veranstaltungen
verwenden. Eine Kopie von einer Musikquelle, die nicht im Besitz des
Callers oder Cuers ist, ist nicht erlaubt.
Auch das Mitschneiden von aufgeführter Musik, also z.B. von einem gecueten Tanz,
bedarf einer GEMA-Genehmigung. Tänzer können direkt bei der GEMA solche
Mitschnittgenehmigungen für einzelne Tage erwerben. Diese Mitschnitte
dürfen jedoch nur zum privaten Gebrauch verwendet werden.
Ein Gimmick ist eine besondere Figur, die vom Choreographen für eine ganz spezielle Choreographie erfunden wurde und daher nur in diesem einen Tanz
vorkommt. Oft handelt es sich bei einem Gimmick um eine lustige Figur,
die z.B. zum Text der Musik oder zu einem speziellen Anlass passt.
Meist werden Gimmicks verwendet, um eine Choreographie interessant oder
zu etwas Besonderem zu machen. Der Einsatz eines Gimmicks führt aber
auch dazu, dass eine Choreographie nicht mehr zu Cues getanzt werden kann (siehe: "can be danced to cues").
Damit ein Tanz mit einem Gimmick getanzt werden kann, muss das Gimmick
(die Sonderfigur) allen Tänzern bekannt sein. Da dies normalerweise
nicht vorausgesetzt werden kann, wird das Gimmick in der Regel kurz
erklärt, bevor ein Tanz mit Gimmick gecuet wird.
Graduierte Tänzer sind Tänzer, die in den Grundlagen des Round Dance ausgebildet sind und eine Class erfolgreich abgeschlossen haben. Bei der Graduation
haben sie bei einer kleinen Prüfung ihr Können gezeigt und sind in die
Gemeinschaft der Round Dancer aufgenommen worden. Dies wird auch mit
einer Graduationurkunde (Diploma) bestätigt.
Nach Beendigung der Class darf man als graduierter Tänzer Veranstaltungen und andere Clubs besuchen. (siehe auch Friendship Book)
1. Eine Graduation ist der meist feierlich begangene Abschlussabend einer Class. Zur Graduation werden normalerweise Tänzer aus den umliegenden Clubs eingeladen. Die Graduation umfasst eine kleine Prüfung der noch-Students, die Übergabe der Graduierungsurkunde (Diploma) und in der Regel eine Zeremonie, mit der die Class-Teilnehmer als graduierte Tänzer in die Gemeinschaft der Round Dancer aufgenommen werden.
Für das leibliche Wohl sorgt der gastgebende Club meist mit einem kleinen Buffet.
Nach der Graduation dürfen die frischgraduierten Tänzer Veranstaltungen und andere Clubs besuchen. (siehe auch Friendship Book)
2. Der mit dem Abschlussabend stattfindende Statuswechsel vom Student zum graduierten Tänzer wird ebenfalls als Graduation bezeichnet.
Der Grand March (übersetzt: großer Marsch) ist ein besonderer Programmpunkt, mit dem am Haupttag eines Jamborees (Samstag) oder auf einem Special traditionell das Abendprogramm begonnen wird. Bei einem Jamboree versammeln sich dazu alle anwesenden Caller, Cuer, Organisierenden, Offiziellen und Tänzer in der Haupthalle. Der Master of Ceremony (MC) ruft die Caller und Cuer, die beim Programm mitwirken, und andere wichtige Personen mit ihren Begleitungen auf. Auf Jamborees sind das Mitglieder der EAASDC- und ECTA-Boards, Repräsentaten anderer Regionen und Verbände und das Board und ggf. die Mitglieder des mitveranstaltenden Clubs.
Diese kommen unter Applaus paarweise nach vorne und bilden Reihen zu je
vier Paaren. Auf Specials werden oft auch die anwesenden Clubs
aufgerufen, von denen jeweils ein Paar als Repräsentat des Clubs nach
vorne kommen. Alle anderen anwesenden Tänzer werden gebeten, sich
hinter den Aufgerufenen in weiteren Reihen aufzustellen. Es folgt eine
kleine Rede, in der normalerweise auch die Zahl der teilnehmenden Clubs
und Tänzer bekanntgegeben wird. Manchmal wird auf Specials auch
versucht, durch lautes Durchzählen der Reihen die Zahl der Tänzer zu
ermitteln. Dann dirigiert der MC zur Marschmusik die aufgestellten
Reihen in verschiedenen Formationen durch die Halle, wobei er die
Reihen sich teilen, neu formieren und wieder zusammenschließen lässt,
so dass alle Teilnehmenden am Ende wieder so stehen wie zu Beginn. Dies
ist der eigentliche Grand March. Anschließend bildet jede Reihe einen
Square für den ersten Square Dance Tip des Abendprogramms.
Nicht auf allen Specials wird ein Grand March durchgeführt. Auf reinen Round Dance Veranstaltungen wie z.B. dem Round Dance Festival wird der Grand March manchmal durch eine Polonaise ersetzt.
|